IP Warm Up

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Neue Versand-IPs können noch keine Versandhistorie vorweisen und werden als kalte IPs betrachtet. Zu diesem Zeitpunkt müssen sie sich noch eine gute Reputation bei den ISPs erwerben.

ISPs wie Hotmail, Yahoo!, AOL und Gmail möchten sicherstellen, dass Sie nur wichtige Mailings mit vorheriger Zustimmung des Empfängers versenden, bevor sie diese in den Posteingang Ihres Empfängers zulassen.

IP Warm Up ist der Prozess, mit dem Sie als Versender bei den ISPs eine gute Reputation aufbauen. ISPs überwachen Ihre Versand-IPs, um Ihr Sendeverhalten zu tracken, und akzeptieren Ihre Nachrichten mit hoher Wahrscheinlichkeit, sobald und solange Sie eine gute Sender Reputation vorweisen können.

Der Prozess umfasst das Senden von konsistenten E-Mail-Kampagnen mit geringem Volumen, wobei dieses Volumen im Laufe der Zeit schrittweise erhöht wird, bis Sie Ihre volle Volumenkapazität erreicht haben. ISPs gewinnen damit Vertrauen in Sie als Absender.

Es kann 4-6 Wochen dauern, bis der IP-Warm-Up-Prozess abgeschlossen ist. Dies hängt von der Höhe Ihres Volumens und davon ab, wieviel Aktivität Ihre Empfänger in Ihren E-Mails zeigen.

Während des IP-Warm-Up-Prozesses belegen ISPs Ihre Versand-IPs häufig mit Volumensbeschränkungen, bis Sie deren Anforderungen an eine gute Sender Reputation aufgebaut haben und erfüllen.

Bild: IP Warm Up und Reputation

Erste Schritte im IP Warm Up

  • Setzen Sie die Optimizely Versand-IPs auf Ihre unternehmensinterne Allowlist, um sicherzustellen, dass E-Mails nicht durch Ihren eigenen Spamfilter blockiert werden.
  • Stellen Sie sicher, dass Ihre DNS-Einträge für die E-Mail-Authentifizierung aktuell sind.
  • Bereinigen Sie Ihre Daten mit Hilfe von Segmentierungs- und E-Mail-Validierungstools und versenden Sie ausschließlich an Ihre aktivsten Empfänger in der Warm-Up-Phase. Aktive E-Mail-Adressen bestehen aus denjenigen, die in den letzten ca. 9 Monaten geöffnet oder geklickt haben, oder E-Mail-Adressen, welche die Anmeldung mit einem Double Opt-In bestätigt haben. Konzentrieren Sie sich in erster Linie auf Empfänger, die sich eher nicht über Ihre E-Mails per Spam-Beschwerden beschweren werden. Verwenden Sie keine gekauften oder alte Empfängerlisten, denen kein Opt-In nachgewiesen werden kann.
  • Sollten Ihnen keine Benutzeraktivitätsdaten zu Ihren Kontakten vorliegen, konzentrieren Sie sich auf Ihre neusten Anmeldungen.
  • Erstellen Sie E-Mail-Content, der eine Interaktion der Empfänger mit der E-Mail fördert und auf die Interessen dieser zugeschnitten ist. Siehe auch: Best Practices für guten E-Mail-Content.
  • Senden Sie eine Begrüßungs-E-Mail an Ihre Empfänger. Diese ruft den Empfängern ihre Einwilligung wieder ins Gedächtnis und erzeugt eine erste Benutzeraktivität.
  • Leichte Zustellungsprobleme oder kleinere Blockings während der Warm-Up-Phase sind durchaus normal. Zu diesem Zeitpunkt versuchen die ISPs erstmalig Rückschlüsse auf die Rechtmäßigkeit Ihrer E-Mails zu ziehen. Wenn Sie nun weiterhin an aktive Empfänger senden und positives User Engagement aufbauen, sollte die E-Mail-Filterung bald überstanden sein.
  • Überprüfen Sie Ihre Engagement-Daten (Öffnungen, Klicks), ein Rückgang der Benutzeraktivität kann andernfalls dazu führen, dass Ihre Mailings von den ISPs gefiltert werden. Entfernen Sie Empfänger aus Ihren Marketingkampagnen, die hauptsächlich inaktiv sind.
  • Zudem ist die Versandfrequenz wichtig, da ISPs großen Wert auf Konsistenz in Ihrem Sendeverhalten und Ihren User-Engagement-KPIs legen.
  • Reputationssysteme speichern die Entwicklung Ihrer Sender Reputation für 30 Tage. Stellen Sie sicher, dass Sie während dieser 30 Tage Versendungen von Ihren IPs vorweisen können. Andernfalls muss der Warm-Up-Prozess möglicherweise erneut gestartet werden.

IP-Warm-Up-Plan

Das Befolgen eines Warm-Up-Plans hilft Ihnen, sich bei den ISPs als legitimer E-Mail-Absender schrittweise zu etablieren. Beginnen Sie mit kleinen Versandmengen und erhöhen Sie das E-Mail-Volumen jeden Tag oder jede Woche nach dem festgelegten Zeitplan für zwei Wochen. Der folgende Beispiel-Warm-Up-Plan empfiehlt eine Erhöhung des täglichen Versandvolumens von 40 bis 100 Prozent pro Tag. Dies hängt jedoch stark von einer Anzahl an Faktoren ab, darunter die angewandte Listenhygiene, die User-Aktivität sowie beispielsweise Spam-Beschwerden.

Bild: Beispiel IP-Warm-Up-Plan

Tag Tägliches Versandvolumen
1 500
2 1000
3 2500
4 5000
5 10000
6 20000
7 40000
8 60000
9 100000
10 150000
11 200000
12 250000
13 300000
14 400000
  Verdoppeln Sie nun Ihr Versandvolumen bis Sie Ihr geplantes Zielvolumen erreicht haben.

Tipps für den IP Warm Up Prozess

  • Stellen Sie einen konsistenten Versand sicher und halten Sie die Frequenz ein.
  • ISPs wie AOL möchten Spam-Beschwerden von weniger als 0,2 % sehen. Überprüfen Sie das User Engagement eines jeden Versands und entfernen Sie Empfänger, die Ihre E-Mails nicht öffnen.
  • Sobald Ihre IPs die von den ISPs festgelegten Schwellenwerte überschreiten, beginnen diese möglicherweise damit, die E-Mails mit einem Soft-Bounce abzulehnen. Sollten Sie eine erhöhte Bounce-Rate feststellen, stoppen Sie den Versand für heute und starten Sie diesen in einem Tag erneut.
  • Beginnen Sie den Warm-Up-Prozess mit Empfängern, die Ihre E-Mails sehr wahrscheinlich öffnen werden.

Gründe für Zustellungsprobleme im Warm Up

  • Hohe Anzahl an Spam-Beschwerden. Dies geschieht, wenn ein Empfänger auf die Schaltfläche „Das ist Spam“ klickt, die im E-Mail-Programm angezeigt wird
  • Ungültige E-Mail-Adressen (Hard-Bounces)
  • IP- und Domain-Blocklistings auf RBLs (öffentliche Sperrlisten).
  • Spam Traps, die sich in Ihrer Datenbank befinden.
  • Unerwartete Steigerung des Versandvolumens.

Anforderungen der ISPs

  • Konsistente Öffnungen und Klicks
  • Konsistente E-Mail-Frequenz
  • Die E-Mail-Marketing-Best-Practices werden wie in Best Practices für eine gute Zustellbarkeit beschrieben, angewandt
  • Die E-Mails sind authentifiziert (SPF, DKIM, DMARC)

Sender-Domain-Warm-Up

Eine Sender Domain erfordert ebenfalls eine gute Sender Reputation, um Ihre E-Mails sicher in die Inboxen Ihrer Empfänger zustellen zu können. Das DomainWarmUp ähnelt dem IP-Warm-Up-Prozess, der auch für das Warm Up einer neuen Sender Domain so angewandt werden kann und sollte. In Hinblick auf das Domain Warm Up ist zu beachten, dass hier die Aktivität der Empfänger für eine gute Reputation ausschlaggebend ist und daher im Fokus stehen sollte.